Die Vielfalt alpiner Architekturen ist über die Jahrhunderte aus einem umsichtigen Umgang mit knappen Ressourcen und herausfordernden Umweltbedingungen entstanden. Zu den jeweils vorgefundenen Problemlagen wurden mit lokalen Mitteln kreative Lösungen entwickelt, die über Generationen auf ihre Praxistauglichkeit getestet und optimiert wurden. Ihre Schönheit, die sich von den Dorfstrukturen bis hin zu kleinsten Verarbeitungsdetails zeigt, liegt zu einem großen Teil in dieser ausgereiften Anpassung.
Kulturelles Erbe und ökologische Innovation bilden daher keinen Gegensatz. Die alpinen Bau- und Siedlungsformen enthalten eine Weisheit, die uns heute die Prinzipien eines ressourcenschonenden Umgangs mit den Bedingungen des Alpenraums lehren kann.
Dieses weit zurückreichende Wissen droht jedoch heute verloren zu gehen, wenn wir es nicht bewusst erforschen. Nur wenn wir die Prinzipien der traditionellen Architekturen verstehen lernen, können wir sie heute und in Zukunft angemessen anwenden und weiterentwickeln.